Tag die werten Herren ... Habe mal schnell die Tascam Raumaufnahme und die Mischpultsumme zusammengeschmirgelt. Ist wirklich nur ganz grob zusammengebaut. Da die Herren Leicht und Sittig es vorzogen, Orgel und Bass von der Bühne her laut genug zu machen, befinden sich ebendiese Instrumente kaum auf der Pultsumme ;-) Daher ist relativ viel Raumanteil dabei ... Ich konnte das leider nur unter Kopfhörern machen, daher verzeihe man mir eine etwas tiefenlastige Frequenzverteilung ...
Kleine Mischkritik: Mir gefällt das ganz ausgesprochen, wie Du uns vor der PA in Szene setzt. Warm und differenziert. Die Räume auf den Stimmen finde ich allesamt sehr geschmackvoll. Bis auf Details kann ich mir einen Live-Sound nicht besser vorstellen.
Zwei Anmerkungen: Es gibt Satzgesänge da würde ich mir wünschen, dass die Stimmen alle gleichlaut sind. Und der Taurus darf ruhig weitere Gewalt erhalten, das Klangbild zu dominieren (so es die Örtlichkeit zulässt). Etwa bei Blumenkraft, beim Schlussteil von Steig herab. Wäre es Dir lieb, solche Stellen bei den Soundchecks für Dich anzuspielen?
Definitiv anspielen. Die Abstimmung zwischen den Gesängen ist immer eine Überraschung wenn dann mal ein Satz passiert ... Das ist allerdings nicht 100%ig mir zuzuschreiben (Ihr habt das Nachregeln an diesen Stellen sicher bemerkt); Einigkeit sollte herrschen über die Lautstärke des Gesanges und den Abstand des Mundes zum Mikrofon. Dies ist nämlich immer anders, selbst innerhalb eines "Satzgesangteils". Beim Soundcheck versuche ich die Stimmen IMMER gleichlaut zu machen. Und ja, den Taurus habe ich wieder vergessen richtig lautzudrehen ... ich hab immer noch die Handbewegung von Marius im Sinn, aber er macht das ja jetzt mit dem Fuß ... Und was wir beim Soundcheck (wenn die Zeit vorhanden ist) vielleicht tun sollten: die einzelnen Keyboards untereinander ordentlicher abzustimmen, und vor allem diese auch alle anzuspielen. Die Lösung, das Klavier einzeln auf 2 Kanäle zu geben, hat sich für mich sehr bewährt und vieles erleichtert. Sollten wir immer so machen.
Danke für den Mitschnitt lieber Dixe! Das mit der Gesangsbalance ist so eine Sache, wo ich auch immer nicht die rechte Lösung weiss. Das ist ja eine Gleichung mit mehreren Unbekannten, da sich die Einzelfaktoren Gesangslautstärke / Mikrofonabstand / Monitorlautstärke / Satzgesangsbalance ja stark gegenseitig beeinflussen. Wenn der eigene Gesang im Monitor bspw. sehr laut ist und die anderen Stimmen sehr leise, wird man automatisch leiser singen, um eine gefühlte Balance herzustellen. Andersherum natürlich genauso. Wenn man sehr leise im Monitor ist, wird man lauter singen, um sich zu hören. Das kriege ich insbesondere in der Hitze des Auftrittes nicht gebacken, da gegen meine Natur zu arbeiten und voll reinzusingen, obwohl ich mich im Gefüge bereits zu laut empfinde. Das eigentliche Problem dabei ist ja, dass wir auf der Bühne keine Rückmeldung haben, wie es vorneraus mit der Balance bestellt ist und am FOH keine Rückmeldung über die Situation am einzelnen Monitorplatz herrscht. Weiss nicht, wie wir das am besten in den Griff kriegen können...? Zum Beispiel beim aktuellen Auftritt werde ich bestimmt am Rhodes lauter gesungen haben, weil ich da weiter weg vom eigenen Monitor stand und die anderen aus deren Monitoren im Verhältnis lauter gehört habe. Am Kurzweil habe ich den eigenen Monitor direkt am Ohr gehabt und werde höchstwahrscheinlich zurückhaltender gesungen haben.
Mit den Tasten ist es nicht ganz so gravierend, aber im Grunde das gleiche Problem. Ich werde intuitiv immer während des Spiels die Lautstärken so adjustieren, dass an meinem Platz auf der Bühne die Balance stimmt. Das kann vorne möglicherweise problematisch werden. Wenn mir der Taurus den Monitor zerlegt, werde ich ihn versuchen zurückzunehmen. Dann ist er vorne vielleicht zu leise. Und andersherum...
All das spricht ja für richtiges Justieren während des Soundchecks. Ich würde mich freuen, wenn wir das in unsere Zeitpläne einbezögen. Nächste Gelegenheit am 16. Februar.
Ich weiß, dass das genau so ist, wie Marius sagt: eine Gleichung mit mehreren Unbekannten, die sich gegenseitig beeinflussen. Da kann man nix machen und nur immer einen Kompromiss aus der Situation heraus finden. Und damit den Anspruch an den Livemix etwas senken. Er wird niemals studiotauglich sein, man kann nur reagieren und nicht agieren. Oder eben die Umstände so ändern, dass das Ereignis vorhersehbar wird. Dass das nicht möglich ist, hat Marius‘ Beitrag erklärt.