@Marius: Wurde betreffs des Frequenzganges irgendetwas gegensätzliche behauptet?
Und übrigens haben Änderungen der Dynamik per Kompressor/Limiter sehr wohl einen Einfluss auf den Frequenzgang, wie sich Detail auch unschwer hören lässt. Ich bezog mich allerdings weniger auf die Verschiedentlichkeit des Frequenzganges, als mehr auf ein paar subjektive Qualitäten der Mitten.
Sorry Christian, manchmal muss ich bisl sticheln ;-) Da Du schriebst -speziell die leisere Variante- hätte diese Mitten, schien das zu implizieren, dass Du da einen deutlichen Unterschied zwischen beiden Varianten aufzeigst. Da sich dieser meiner Wahrnehmung entzog, hab ich mir die Mühe gemacht und mal Stichproben beider Varianten mit meinem Blindtestplugin zu vergleichen und eben festgestellt, dass sie nach Lautstärkeausgleich exakt gleich klingen. Sicherlich kann ein Limiter auch das Frequenzbild beeinflussen. Aber in diesem Falle tut er das zwischen den beiden Varianten ganz klar nicht. Falls es doch stellen gibt, wo das deutlich wird, zeig sie mal auf. Ansonsten müssen wir uns hier wirklich nur um das Dynamikverhalten der beiden Varianten scheren. Was das betrifft, würde ich aber auch die "leisere" Variante bevorzugen. Die einzige Kleinigkeit, die mich bei beiden etwas stört, ist die "Ich sehne mich so nach Dir" Stelle. Hier drückt der Gesang und der Odyssey leider den Prophet oft so stark zusammen, dass nur noch die Echos zu hören sind, oder manchmal gar nix mehr. Das war im Premaster so schön ausgewogen alles. Sonst klingts sau gut, find ich.
Wenn ich ehrlich bin, hör ich noch nicht mal in der Dynamik einen großen Unterschied (jetzt hier unterwegs grad über Kopfhörer). Die beiden Sehnsüchte, die ich gerade noch mal verglichen habe, klingen an allen Stellen so identisch, dass ich mit ner anderen Datei ausprobieren musste, ob das Plugin richtig funktioniert ;-) An einigen Stellen, wo der Kompressor hörbar zupackt, könnte man sich vielleicht einreden, dass das bei M5 etwas weniger ist. Aber das ist so derart ähnlich, dass eigentlich der wesentliche Unterschied zwischen beiden Varianten nur die ca 2dB Lautstärkeunterschied sind.
Ich neige dazu, mich auf die Palme bringen zu lassen, wenn ich das Gefühl habe, Du kommst mir von oben herab und verklärst es als Gespinne, was ich von meiner Wahrnehmung kundtue. Dass wir verschiedene Ansichten zu Gehörtem vertreten, dürfte wohl daran liegen, dass wir unterschiedlich wahrnehmen: Du eher etwas analytischer, ich vielleicht etwas intuitiver. Und unterm Strich haben wir beide Grund dazu froh zu sein, dass wir in unserem Kreis verschiedenen Formen des Hörens versammelt finden.
Und wenn Du zwischen den Varianten keinerlei Unterschied zu finden vermagst, solltest Du Dir vielleicht mal die Ohren waschen. ;-) (Ein bisschen Retour muss sein, immer dieses affektartige Aussöhnen.)
Was mir aufgefallen ist: Die etwas lautere Variante wirkt in der Tendenz räumlicher, detaillierter sowie fetter/runder bei eher leisem Hören. Gerade Bass und Bassdrum klingen bei diesen niedrigen Hörlautstärken etwas organischer und bauchiger. Umgedreht ist es bei lautem Hören, hier hat die dynamischere Variante in meinen Ohren die Nase vorn: mehr Tiefe, mehr Raumeindruck, an manchen Stellen schlicht etwas mehr Kraft. Wohlgemerkt rede ich hier von Nuancen.
Beide haben gemeinsam, dass mir im Subbass-Bereich viel zu wenig Alarm ist.
Sehr bewusst fällt mir der Unterschied zwischen ihnen beispielsweise am Beginn des Gitarrensolos bei Leben auf: die lautere Variante neigt hier etwas dazu, das Sterben der Töne auf dem Griffbrett leiser und nebensächlicher wirken zu lassen, während die leisere Variante ebendiesen Klang etwas präsenter belässt. Hier nehme ich das laute Hören zur Referenz.
Was den Schmelz der Mitten betrifft, möchte ich mich noch etwas genauer fassen: Haben tun ihn beide Varianten. Jedoch bei lauterem Hören, meiner Lieblingshörlautstärke, wirken die Mitten der lauteren Variante etwas weniger offen und das Klangbild verhält sich etwas weniger durchlässig für diese Art Feinheit. Mein Eindruck.
Nun. Ich gebe mal mein Resumee. Ich hab´s mir nun auf allen möglichen Endgeräten angehört und auch mit anderen Produktionen (international :o) verglichen und komme zu dem Schluß: Die letzten beiden Master verdienen nun wirklich zu Recht den Namen WELTKLANG.