Die jetzig dringliche Frage lautet: Was bringen wir auf dem Rücktitel? Ich habe gestern Marius ein Bild geschickt, doch finde ich hinten nochmal Instrumentarium abzubilden nicht wirklich schön. Gibt es irgendwelche Ideen und Anregungen Eurerseits dazu ?
Meine Haltung wird nun kaum überraschen: Das schwache Glied ist nicht der Rücktitel, sondern die Innengestaltung. Auch das war einer der vielen Einwände, die ich gegen das Foto im Innenteil vorgebracht habe: zu viel Instrumentarium im Artwork.
Und nach wie vor sehe ich mehr Sinn darin, unsere Künstlerinnen sich im riesigen Innenteil austoben zu lassen. Selbst einfach nur die Texte dort abzudrucken erscheint mir schlüssiger.
Ich habe zwar schon oft gesagt und geschrieben, dass ich in der Abbildung der Instrumente im Innenteil kein Problem habe und dass ich das Konzept von Erich insgesamt sehr schlüssig finde. Dennoch würde ich das Ganze gerne noch mal von einer etwas anderen Seite beleuchten:
Wie ich in dem vieldiskutierten Thema "Was ist Polis?" schrieb, finde ich es lohnenswert, einige Dinge zu ersinnen, die Polis ausmachen und die wir in unserem Auftreten herausstellen sollten, um etwas mehr Profil zu erhalten. Und eines dieser Dinge ist neben der spirituellen Mission meines Erachtens - Trommelwirbel - unser Instrumentenwahnsinn! Ich finde es nicht nur unschlüssig, gerade an dieser Front ein Pseudounderstatement walten zu lassen (Das Album heißt WELTKLANG!), sondern glaube sogar, dass wir da ein gewaltiges Pfund haben, dass wir viel mehr herausstellen sollten. Wir sind die verrückten mit dem Instrumentenmuseum! Im Studio und auf der Bühne. Und vor diesem Hintergrund beantwortet die Platte schon gleich optisch alle diese Fragen (Was ist Polis und wie klingts?). Vorne auf dem Cover der Geist, der dem ganzen zu Grunde liegt: Wir spielen für die Welt, in die Welt hinein. Schaffen das Licht oder verleihen ihm Ausdruck oder schöpfen aus ihm - je nach dem, wie man das mit dem Lichtkörper betrachtet. Geben dem Hörer die gleiche Blickrichtung, wie wir sie im Moment des Musizierens haben: hin zum Licht. Innen dann eine Vorahnung, wie das Ganze klingt. Anhand der abgebildeten Instrumente kann man sich eine ungefähre Vorstellung vom Sound machen. Es wird groß, detailverliebt und vielschichtig klingen, das wird allen klar. Und wer die Instrumente im Einzelnen kennt, wird auch ein grobes Bild von der Stilistik entwickeln. In beiden Fällen wird Spannung geweckt, wie das Ganze denn musikalisch ausformuliert sein mag.
Was die Rückseite betrifft, hätte ich auch nichts gegen eine einfache Struktur mit Text.
...also Innen gebe ich Dir Recht Marius. Ich hätte auch nichts dagegen die Texte auf die Innenseite zu bringen (auf dem Flügel; auch wegen der Kosten). Hintendrauf würde mir am Besten gefallen, wenn wir das Thema Pflanze wieder aufnehmen. Eins: Kleines Pflänzchen, Sein: etwas größere Pflanze :o), Weltklang: Baum (Weltenbaum), in der farblichen Stimmung des Titels.
Meinst Du mit Texte die Credits, oder die Liedtexte? Letztere fände ich ein wenig zu Umfangreich, um sie innen auf das Bild zu quetschen. Außerdem nehmen sich dann Bild und Liedtexte gegenseitig das ihnen gebührende Gewicht, finde ich.
Die Idee mit dem Baum finde ich schön. Allein: Woher nehmen? Ich gebe auch zu bedenken, dass unser frühester Releasetermin bereits in der ersten Dezemberwoche liegt und sich täglich weiter nach Hinten schiebt.
Na ja, mit den Texten stimmt Dein Einwand schon. aber mit dem Baum: Bild kaufen und farblich so bearbeiten, daß es zum Titel passt ? Würde am schnellsten gehen... oder eben Foto machen oder zeichnen vor dem Planeten des Titels.
Gemalt wäre natürlich am schönsten. Aber da sehe ich weitere Wochen ins Land ziehen. Zum Fotografieren müsste ein ansehnlicher Baum gefunden werden und das Wetter mitspielen. Vielleicht ist ein Stockbild wirklich die schnellste Lösung.
Ansonsten fällt mir "De Reuther Lind" ein. Zum einen ein sehr schöner, freistehender Baum, von weit her sichtbar und von seinem Standort aus auch einen Horizont mit ähnlicher Weite bietend, wie das Coverbild in Italien. Außerdem zur Bedeutung der Linde:
"Die Bäume wurden in der Vergangenheit gerne bei Gasthäusern und im Zentrum von Ortschaften gepflanzt. Die „Dorflinden“ waren ein Treffpunkt für feierliche und gesellige Veranstaltungen, aber auch für öffentliche Gerichtsverhandlungen. Sie galten außerdem als Bäume der Liebenden und waren beliebte Begleit-Pflanzen an Kult- und Kulturstätten. Viele Orts- und Straßen-Bezeichnungen erinnern an sie, viel wird auch heute noch über sie gesungen und gedichtet. Der Baum hat ein weibliches und mütterliches Wesen mit freudvoller, friedlicher und gelassener Ausstrahlung. Er schenkt Geborgenheit und Trost und spricht Menschen an, die das Schöne lieben. Er unterstützt Träume und Fantasien und fördert die Kreativität. Im Mittelalter wurden die meisten sakralen Bildhauerarbeiten aus Lindenholz angefertigt, daher gehörte es zu den heiligen und heilsamen Hölzern. Typisch Linde sind ihre mildernden und lieblichen Eigenschaften. Menschen, die laut Baum-Horoskop im Zeichen der Linde geboren sind, wünschen sich ein glückliches Leben und sind auch bereit, etwas dafür zu tun. Sie streben nach Erfüllung und Vollkommenheit, sind ausgeglichen, warmherzig, diplomatisch, besonnen, gerecht und besänftigend."
Auf die Suche gehen, mir die Nummer des gewählten Bildes mitteilen, ich kaufe das dann und übersende es den Künstlerinnen zur geflissentlichen Anpassung.
In seiner spirituellen Bedeutung ist auch die Esche nicht zu unterschätzen. Bspw. als Baum des Lebens oder Weltenbaum. In der germanischen und nordischen Mythologie wird der erste Mensch aus einer Esche geformt.